SKANDINAVIEN – HERBSTREISE 2022

27. September bis 21. November 2022

Die Nacht war ruhig, kein Wind und nur gelegentlich etwas Regen. Morgens war der Himmel bei 7 °C teilweise bewölkt. Nach dem Frühstück ging es zunächst zur Entsorgungsstation in Molde, wo Abwasser abgelassen, aber auch Trinkwasser gebunkert werden konnte und das kostenlos.

Unser nächstes Ziel war Hellesylt am Sunnylvsfjord, von wo aus wir am nächsten Tag mit der Fähre durch den Geirangerfjord nach Geiranger fahren wollten. Wir verließen Molde auf der E 39 wie wir gekommen waren, um dann kurz hinter Molde auf die 64 in Richtung Åndalsnes abzubiegen. Die Fahrt ging zunächst durch einen Tunnel unter dem Fanesfjord hindurch auf die Insel Bolsøya und von dort auf der Bolsøybrücke wieder übers Wasser und dann weiter auf der 64 zum Fährterminal in Sølsneset. Mit einer Fähre fuhren wir dann nach Åfarnes und von dort aus am Rødvenenfjord entlang zum Isfjord. Als wir an der Nordseite des Isfjordes den auf der gegenüberliegenden Seite des Fjordes liegenden Ort Åndalsnes passierten, wehte ein sehr heftiger Wind, überall Schaumkronen.

Nachdem wir in Åndalsnes erreicht hatten, schauten wir uns dort etwas um und folgten dann der 63, dem Geiranger Troll-Vegen/Trollstigen. Wir hatten Glück, es regnete gerade nicht. Das Besucherzentrum hatte geschlossen, Ende der Saison, aber die Aussichtsplattformen, die alle sehr gut in die Landschaft eingefügt waren, waren alle frei zugänglich. Mit Sonne wäre es noch besser gewesen, aber der Blick auf die Passstraße war schon toll. Es erinnerte uns etwas an Südamerika, eine Straße zwischen hohen Bergen, wobei die Berge hier jedoch nur ca. 1000 m hoch waren.

Am Fährkai von Liabygda fuhren wir auf die Fähre nach Stranda, von wo wir dann unser Ziel Hellesylt über die 60 erreichten. Der Campingplatz in Hellesylt war wegen Saisonende bereits geschlossen, die Zufahrt jedoch offen. Wolfgang rief eine Telefonnummer an, die an der Rezeption aushing für den Fall, dass die Rezeption geschlossen war. Er erreichte den Besitzer des Campingplatzes in Oslo. Er sagte, wir sollten uns einen Platz aussuchen und wünschte uns eine gute Nacht. Wir fühlten uns auf dem Platz gut aufgehoben und hatten sogar Strom.

Am nächsten Morgen war der Himmel bei 10°C wieder bedeckt und es regnete leicht. Wir fuhren früh zum Fähranleger, um von dort mit der ersten Fähre nach Geiranger zu fahren. Zu unserer Überraschung waren wir das einzige Fahrzeug auf der Fähre und auch den Fjord hatte wir für uns alleine – kein anderes Schiff weit und breit. Als wir vom Sunnlvsfjord in den Geirangerfjord einbogen, hatte es aufgehört zu regnen, die Wolken rissen auf und die Sonne kam durch. Durch den Regen der letzten Tage waren die Wasserfälle gut gefüllt und toll anzusehen.

In Geiranger verließen wir die Fähre und folgten der 63 bis Grotli, um von dort auf der 258 zum Strynevatnet, einem See in Nähe von Oppstryn, zu fahren. Die 258 war jedoch wegen des nahenden Winters schon gesperrt. Wir kehrten um und fuhren auf der 63 zum Oppljostunnel und von dort auf der 15 bis Stryn und schließlich auf der E 39 bis Skei. Dort blieben wir auf dem Stellplatz „Jølster Panorama“, einem gut ausgestatteten Platz, auf dem wir mal wieder die Möglichkeit hatten, unsere Wäsche zu waschen und auch zu trocknen.

Auch am nächsten Morgen war der Himmel bei 10 °C wieder wolkenverhangen und es war sehr windig. Unser nächstes Ziel war Bergen. Wir fuhren über die E 39 bis Moskog und bogen dort auf die 613 ab, denn diese Strecke sollte landschaftlich schöner sein als der direkte Weg nach Bergen. Die Landschaft war wirklich sehr beeindruckend und wäre bei blauem Himmel wahrscheinlich noch viel schöner gewesen. In Tjugum fuhren wir wieder auf eine Fähre, die uns mit Zwischenstopp in Hella nach Vangsnes brachte. Von dort ging es weiter auf der 13 zu einem Stellplatz hinter Voss am Gulfjordungen. Zu unserer Freude funktionierte dort unsere Fernsehanlage seit Schweden erstmals wieder.

Obwohl der Stellplatz nahe an der 13 lag, schliefen wir dort gut. Bei Regen und tiefhängenden Wolken ging es dann auf dem direkten Weg nach Bergen. Mit Hilfe von park4night fanden wir einen innenstadtnahen Parkplatz und machten uns dann mit Regenschirmen bewaffnet bei anhaltendem Regen zu einem Stadtbummel auf. So richtige Begeisterung wollte dabei nicht aufkommen. Gegen 15 Uhr verließen wir Bergen und fuhren zu einem Stellplatz an der Marina von Osøyro.

Auch am nächsten Morgen regnete es bei 9 °C wieder. Wir verließen den Stellplatz, entsorgten das Grauwasser und ergänzten unsere Lebensmittelvorräte bei Rema. Danach ging es auf der 552 und dann auf dem Hegglandsdalsvegen bis zur 49. Der 49 folgten wir bis Norheimsund. Von dort aus fuhren wir am Hardangerfjord entlang bis Granvin. Dort bogen wir dann in Richtung Odda ab. Zunächst ging es durch den 7510 Meter langen Vallavik-Tunnel. Das besondere an diesem Tunnel war, dass es darin 2 Kreisverkehre gab. Vom Tunnel aus fuhren wir direkt auf die Hardanger-Brücke und dann weiter am Sørfjord, einem Nebenarm des Hardangerfjordes, entlang bis Odda. Die Stellplätze am Sørfjord sagten uns alle nicht zu, deshalb steuerten wir den Wohnmobilstellplatz in Odda an, mit 300 NOK für 24 Stunden überteuert, aber weitersuchen war auch keine Option.

Auch der nächste Tag begann mit Regen. Unseren ursprünglich geplanten Morgenspaziergang durch Odda ließen wir daher ausfallen. Wir füllten nur noch unseren Wassertank auf, ließen das Grauwasser ab und fuhren dann weiter auf der 13 Richtung Oslo. Die Wasserfälle am Wegesrand waren durch den Regen der letzten Tage gut gefüllt und sahen dadurch sehr imposant aus. Am besten gefiel uns der Låtefoss, ein Zwillingswasserfall, der direkt neben der 12 aus 165 m Höhe in Kaskaden herabstürzt. Wir folgten der 13 bis kurz hinter Jøsendahl, um dort auf die E 134 in Richtung Oslo abzubiegen. Und schon ging es wieder in Tunnels, der erste war 4660 m lang, weitere folgten. In manchen wurden wir auf einer kreisförmigen Bahn in die Tiefe oder in die Höhe geschickt. Der Haukelitunnel mit einer Länge von 5682 m war gesperrt. Wir mussten eine Viertelstunde warten und wurden dann von einem Leitfahrzeug auf der alten Passstraße zum anderen Ende des Tunnels geführt. In der Nacht hatte es dort geschneit. Die Straße war geräumt und wir konnten sicher fahren. Mittlerweile war auch die Sonne etwas rausgekommen, so machte uns die Fahrt dort oben in ca. 1000 m Höhe richtig Spaß. Da wir auf dieser Reise schon einige hundert Kilometer Tunnel gesehen hatten, verzichteten wir gern auf die Fahrt durch den Haukelitunnel. Leider hielt der Sonnenschein nicht besonders lange an und es fing wieder an zu regnen. In Heddal machten wir einen Stopp bei der Stabkirche, der größten in Norwegen. Leider war die Kirche wegen Saisonende im September geschlossen und konnte nicht besichtigt werden. Wir schauten uns danach einen Wohnmobilstellplatz in Notodden an, entschieden uns aber dann doch dafür in Richtung Kongsberg weiterzufahren und dort auf einem freien Stellplatz, einem Schotterparkplatz am Kobberbergselva in der Nähe einer ehemaligen Silbermine zu bleiben. Einziger Nachteil: Kurz oberhalb des Parkplatzes wurde der Fluss durch den Saggrenda-Damm aufgestaut und wegen des Regens der Vortage schoss das Wasser mit Getöse direkt hinter unserem Auto in den Fluss. Trotzdem schliefen wir dort einigermaßen gut.

Von Kongsberg ging es weiter auf der E 134 in Richtung Oslo.  Wir hatten gelesen, dass man als Wohnmobilist in Oslo am besten bei IKEA parkt und von dort mit dem kostenlosen Shuttlebus in die Innenstadt fährt. Das haben wir dann auch so gemacht. Leider regnete es wieder und auch der Rundgang durch diese Stadt war nur mit Regenschirm möglich. Deshalb beschränkten wir uns auf einen kleinen Rundgang und fuhren bereits um 14 Uhr mit dem Shuttlebus zurück zum IKEA-Parkplatz. Da das Parken bei IKEA nur für Kunden erlaubt war, kauften wir uns dort noch Zimtschnecken, die wir uns dann im Wohnmobil schmecken ließen. Danach fuhren wir zu einem Stellplatz am Rande von Oslo, einem kleinen Parkplatz am Ljansbrukveien. Abends kam überraschenderweise die Sonne noch etwas durch und wir konnten sogar einen Sonnenuntergang beobachten, was wir am Morgen nicht so erwartet hatten. Wir hatten einen herrlichen Blick auf die gegenüberliegende Seite des Bunnelfjordes und auch auf einen Teil der beleuchteten Wasserfront von Oslo.

Am nächsten Morgen regnete es wieder und die Wolken lagen fast auf der Wasseroberfläche des Fjordes auf. Wir fuhren weiter in Richtung Göteborg. Der ewige Regen ging uns langsam aufs Gemüt, deshalb suchten wir uns relativ früh einen Stellplatz für die Nacht. Nahe Hamburgsund fanden wir mit Hilfe von park4night einen geeigneten Platz abseits aller Straßen im Wald. Wir waren die einzigen dort, abgesehen von einem PKW von Wanderern, die aber bereits um 16 Uhr wegfuhren.

Auch am nächsten Tag war der Himmel bedeckt und es regnete immer wieder. Wir verließen den Stellplatz in Richtung Göteborg. Während der letzten km vor Göteborg hörte der Regen auf und wir freuten uns auf einen Stadtspaziergang ohne Schirm. Wir steuerten einen als sicher geltenden Parkplatz in Göteborg an. Als wir das Auto gerade geparkt hatten, fing es wieder an zu regnen und wir beschlossen weiterzufahren. Nach Bergen und Oslo wollten wir uns keine weitere Stadt mehr im Regen ansehen. Wir fuhren weiter nach Kungsbacken, dort sollte es ein Outlet-Center von Kosta geben und eine Tankstelle, an der man Wasser bekommen kann. Wir fanden das Outlet-Center, aber fanden dort nicht das, was wir gesucht hatten. Dafür fanden wir bei Lidl eine Dänische Dagmartorte, die wir natürlich sofort probieren wollten. Wir können nur sagen: Sehr empfehlenswert. Wir tankten noch und füllten Wasser auf und fuhren dann zu einem Stellplatz am Hafen von Bua. Da es dort nicht regnete, machten wir noch einen Spaziergang zum Leuchtturm. Die See war recht rau und es wehte ein heftiger Wind. Nachts war es am Stellplatz ruhig und windstill.

Auch am nächsten Tag war es trocken und gelegentlich schaute auch mal die Sonne durch. Wir verließen den Stellplatz gegen 10 Uhr und fuhren über kleinere Straßen in Richtung Malmö. In Glommen machen wir einen Abstecher bis zum Leuchtturm. Bei dem schönen Wetter war es sehr angenehm über die kleinen Straßen zu fahren. Hinter Ängelholm suchten wir einen Stellplatz für die Nacht. Leider waren die meisten Plätze, die bei park4night genannt wurden, nicht mehr für Übernachtungen zugelassen. Wir fanden einen Campingplatz in Rögle an einem kleinen See. Es gab Strom, aber sonst keine weiteren Dienstleistungen. Der Übernachtungsgebühr von 15 € musste in einem mit dem Autokennzeichen versehenen Briefumschlag in einen Briefschlitz gesteckt werden, das wars. Wir haben dort gut geschlafen.

Morgens war es bedeckt, aber es regnete nicht. Wir verließen den Platz und fuhren zunächst nach Norden, in der Hoffnung, bei Mölle einen guten Ausblick auf den Sund zu haben. Fehlanzeige, das Gebiet gehört zu einem Golfplatz. Deshalb fuhren wir weiter nach Höganäs, einem Ort, in dem Keramik hergestellt wird. Im Outlet von Kosta/Boda erfuhren wir, dass unsere Kompottschälchen aus der Serie Kosta Party nicht mehr produziert werden. Dann werden wir uns wohl damit abfinden müssen, keinen Ersatz mehr für die bereits Fehlenden zu finden. Unser nächstes Ziel war Lund, wo Wolfgang 1993 für einen Monat an der Universität war, um die Elektronenmikroskopie zu erlernen. In der Stadt waren leider keine Park- oder Stellplätze zu finden, deshalb fuhren wir weiter bis Malmö, wo wir einen Stellplatz für die Nacht im Pildammspark auf dem Parkplatz am Margareta-Pavillon fanden. Von dort aus machten wir noch einen Spaziergang in die Altstadt von Malmö. Es war ganz nett dort, aber leider schon sehr dunkel.

Am nächsten Tag verließen wie Malmö und folgten der E 20 in Richtung Kopenhagen. Wir fanden einen Parkplatz an der Straße in der Nähe des Kunstmuseums und erkundeten von dort aus die Stadt. An der Haltestelle eines Hop-on/Hopp-off-Busses in der Nähe der Meerjungfrau kauften wir 24 Stunden gültige Rundfahrttickets und stiegen ein. So hatten wir einen guten Überblick über die wesentlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt.  Die Stellplätze in der Stadt sagten uns nicht zu, deshalb steuerten wir einen Stellplatz außerhalb der Stadt bei der Marina Vallensbæk an. Die Plätze dort waren durch bereits aus dem Wasser gehobenen Segelyachten belegt. Mit Hilfe eines Segelclubmitglieds fanden wir dann aber doch noch eine Lücke zwischen den Yachten, auf der wir die Nacht verbringen konnten und auch Strom hatten. Bezahlen sollten wir an einem Terminal, aber das war leider „Out of Operation“. 🤷‍♂️

Am Morgen fuhren wir nochmal zurück nach Kopenhagen. Wir wollten auf den Turm der Erlöserkirche, von dem man einen guten Überblick über die Stadt haben soll. Als wie um 11 Uhr ankamen, gab es dort schon eine lange Warteschlange. Auf einem Poster waren QR-Codes abgebildet, über die man Termine für den Aufstieg buchen konnte. Als Wolfgang den Code scannen wollte, wurde das Plakat entfernt, alle Termine für diesen Tag waren bereits vergeben. Wir machten stattdessen einen Spaziergang durch die Fußgängerzone. Auf dem Weg fanden wir auch das Kino und Café Dagmar, das wir bei der Stadtrundfahrt gesehen hatten. Da musste natürlich ein Foto gemacht werden. Schließlich gingen wir zurück zum MEXI und fuhren weiter. Da es schon recht spät war, steuerten wir einen Stellplatz am Hafen in Korsør an.

Nach dem Frühstück verließen wir den Parkplatz und drehten noch eine Runde um die Festung Søbatteriet, nutzten die Entsorgungsstation nahe der Storebælts-Brücke und verließen dann Fünen über diese Brücke. Unser nächstes Ziel war Esbjerg an der dänischen Nordseeküste. Dort steuerten wir den Stellplatz am Museumsfeuerschiff an, ohne Versorgung, aber nicht so einsichtig wie die anderen Parkplätze in Esbjerg, auf denen man hätte übernachten können. Es war sehr windig, aber ansonsten sehr ruhig.

Der nächste Tag überraschte uns mit einem rötlich gefärbten Himmel bei Sonnenaufgang. Wir machten noch einige Fotos vom Hafen und fuhren dann zur 9 Meter hohen Skulpturengruppe „Mennesket ved Havet“ (Der Mensch am Meer) aus weißem Beton, geschaffen von Svend Viig Hansen und seit 1995 ein Wahrzeichen von Esbjerg.

Unser nächstes Ziel war Ribe, die älteste Stadt Dänemarks. Wir gingen vom Parkplatz in die Altstadt in Richtung Dom. Die alten Häuser waren wirklich sehr schön. Am und im Dom war gefühlt eine ganze Schule auf Ausflug unterwegs. Wir schauten uns den Dom von innen an, verzichteten aber wegen des Gedränges auf einen Aufstieg auf den Turm.

Von Ribe fuhren wir nach weiter zu Insel Rømø, um uns dort den breitesten Strand Dänemarks anzusehen. Nach einem schönen Strandspaziergang verließen wir den Strand, denn im Wohnmobil durfte man dort nicht übernachten. Wir fuhren zum „Autocamperplads Oase Rømø“, einer wirklich schönen Anlage, allerdings mit mehr als 200 Stellplätzen. Wenn alle Plätze belegt sind, ist es dort wahrscheinlich nicht mehr ganz so schön.

Bevor die Reise weiter ging, nutzen wir noch einmal die Gelegenheit Grauwasser zu entsorgen und den Trinkwassertank aufzufüllen. Nach einem weiteren Abstecher zum breitesten Strand Dänemarks fuhren wir zurück zum Festland, um dort auf der Margeritenroute in Richtung Flensburg zu fahren. In Flensburg entsorgten wir unsere deutschen Pfandflaschen, die wir noch im Gepäck hatten. Dann ging die Fahrt weiter bis nach Maasholm, wo wir auf dem Stellplatz an der Marina übernachteten. Der Platz war in Ordnung, allerding blies der Wind dort sehr heftig, nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Böen bis zu 35 Knoten.

Nach einem kleinen Spaziergang zur aufgewühlten Ostsee verließen wir Maasholm und fuhren auf kleineren Nebenstraßen weiter Richtung Süden. In Eckernförde legten wir einen Stopp ein, um uns die  Innenstadt anzusehen und uns mit Fischbrötchen zu stärken. Aus letzterem wurde leider nichts, Fischbrötchen gab es dort nicht.

Ursprünglich wollten wir auf Wohnmobilstellplatz Mittelstrand in Schönberg übernachten, aber der war saisonbedingt bereits geschlossen. Der Stellplatz Brasilien in Schönberg war durch Surfer belegt. Wir wichen zum Parkplatz an der Touristeninformation in Schönberg aus, der zu dieser Jahreszeit sogar kostenlos war. Dort standen wir einigermaßen windgeschützt.

Der nächste Morgen überraschte uns mit etwas Sonnenschein. Der Wind hatte nicht wesentlich nachgelassen. Wir machten einen Spaziergang auf dem Deich, um uns die Ostsee anzusehen.  Der Wind von hinten war noch recht heftig. Wir bogen dann irgendwann in bebautes Gebiet ab und liefen durch den Ort zurück zum Parkplatz. Um kurz vor 11 Uhr verließen wir Schönhagen wieder über kleinere Straßen in Richtung Lübeck. In Scharbeutz wollten wir einen Zwischenstopp einlegen, aber an der Strandpromenade konnten wir keinen Parkplatz finden, auf dem wir mit unserem Wohnmobil hätten legal stehen können. Immer häufiger bekommt man das Gefühl, dass Wohnmobile an der Ostseeküste nicht mehr erwünscht sind. Wir fuhren weiter bis Travemünde und blieben dort auf dem Wohnmobilstellplatz der Gemeinde. Der Platz war groß, aber es standen nur wenige Wohnmobile dort. Wir machten noch einen Spaziergang zur Strandpromenade und an der entlang bis zum Fischereihafen. Dabei gönnten wir uns ein Fischbrötchen bzw. Krakauer im Brötchen und zum Schluss noch eine Portion Pommes. Das Abendessen im MEXI ließen wir dann natürlich ausfallen.

Der folgende Tag begann bei leichter Bewölkung kalt: Der Boden war gefroren und unsere Windschutzscheibe vereist. Laut Wetterbericht sollte die Temperatur im Laufe des Tages steigen und auch die Sonne mal scheinen. Da unser Wohnmobil ziemlich verschmutzt war, fuhren wir nach Lübeck zu einer Waschanlage, wo Wolfgang das Fahrzeug mit Hochdruckwaschgerät und Bürste vom gröbsten Dreck befreien konnte. Dann fuhren wir in Richtung Boltenhagen, um Theo zu besuchen, der dort eine Reha machte. Das Navi führte uns dabei zurück nach Lübeck-Travemünde, wo wir die Fähre nehmen sollten. Das kam uns seltsam vor, aber 30 km Umweg wollten wir auch nicht fahren, deshalb nahmen wir dann die Fähre nach Priwall. Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, ging es über kleinste Straßen nach Boltenhagen. Uns kam es vor, als hätten wir im Navi „Gut ausgebaute Straßen vermeiden“ eingegeben. In Boltenhagen richteten wir uns auf dem Stellplatz Regenbogen-Camp. Dort mussten wir zunächst ein Tagesticket lösen (10 €) und dann für die Nacht ein Übernachtungsticket (15 €), das hatten wir so auch noch nicht erlebt. Als Theo auf Spot gesehen hatte, dass wir vor Ort waren, kam er zu uns und wir verbrachten zusammen einen schönen und unterhaltsamen Nachmittag in seinem ehemaligen Wohnmobil. Zum Abendessen gingen wir gemeinsam zu einem kleinen Restaurant in der Nähe der Reha-Klinik, wo Theo bereits einen Tisch bestellt hatte. Nach dem Essen trennten sich unsere Wege wieder. Mal schauen, wo und wann wir uns das nächste Mal treffen. Vielleicht klappt es ja wirklich mal in Südamerika.  

Am nächsten Morgen war es mit 3 °C etwas wärmer als am Vortag. Nach dem Frühstück machten wir einen kleinen Spaziergang zum Strand, um uns von der Promenade aus die Ostsee anzusehen. Die See war erheblich ruhiger als an den Tagen zuvor und auch der Wind hatte nachgelassen. Dann machten wir uns auf den Weg nach Osnabrück, um uns dort mit unserer Nichte Jana zu treffen. Wir fuhren zunächst bewusst über kleinere Straßen. Da es viele Baustellen und Umleitungen gab, kamen wir nur sehr langsam vorwärts. Irgendwann entschlossen wir uns dann doch, auf der Autobahn weiterzufahren. Um 17 Uhr kamen wir in Osnabrück an und kämpften uns zum Wohnmobilstellplatz am Schalgang durch. Wegen einer Großbaustelle in der Innenstadt von Osnabrück war das nicht ganz einfach, aber wir kamen an. Jana holte uns dann am Stellplatz ab und gingen dann gemeinsam zu einem Restaurant der Kette L’Osteria, wo wir bei leckerer Pizza einen schönen Abend verbrachten.

Am nächsten Tag fuhren wir dann auf dem schnellsten Weg zurück nach Mettmann. In Gladbeck legten wir noch einen Zwischenstopp ein, um bei Pieper unsere Gastanks auffüllen zu lassen. Gegen 13 Uhr erreichten wir dann unser festes Zuhause. Nachdem wir das Wohnmobil ausgeräumt hatten, fuhr Wolfgang noch einmal zur Waschanlage, denn die Fahrt von Boltenhagen nach Mettmann hatte das Fahrzeug schon wieder sehr verdreckt und so sollte es über den Winter nicht stehen bleiben.

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