FÄRÖER & ISLAND

 19. April bis 3. Juli 2023

Am nächsten Morgen verließen wir den Parkplatz um kurz nach 10 Uhr und fuhren zur Grotte Grjótagjá. Es handelt sich dabei um eine kleine beeindruckende Höhle, die einen klaren blauen See beheimatet. Baden darf man darin seit dem Krafala-Ausbruch 1977 nicht mehr. Die Grotte liegt an der Spalte zwischen der eurasischen und der amerikanischen Platte. Dort musste natürlich ein Foto gemacht werden, bevor die Reise weitergehen konnte.

Dann fuhren wir auf der 860 weiter bis zur Ringstraße und ab dort im Gegenuhrzeigersinn auf der 848 um den Mývatn. Der einzige geöffnete Campingplatz dort sagte uns nicht zu und so fuhren wir bei Nieselregen weiter. Ursprünglich wollten wir uns die Pseudokrater bei Skútustaðagigar, aber als wir auf dem großen Parkplatz dort schon sieben Reisebusse stehen sahen, verzichteten wir dann doch darauf.

Wegen des Dauerregens setzten wir die Tour um den See nicht fort, sondern fuhren auf der Ringstraße weiter bis Laugar. Dort sollte es einen offenen Campingplatz geben, aber auch der gefiel uns nicht. Deshalb fuhren wir weiter. Kurz hinter Laugar bog die 1 nach Westen ab und wir erreichten den Goðafoss, den Wasserfall der Götter. Er gehört zu den imposantesten Wasserfälle Islands. Er ist zwar nur nur 14 m hoch, durch die Hufeisenform und eine Breite von 158 m sehr schön anzusehen. Glücklicherweise hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten zu Fuß den Bereich des Wasserfalls erkunden. Nachdem wir ausgiebig fotografiert hatten, fuhren wir weiter auf der 1 Richtung Akureyri. Wir fuhren allerdings nicht durch den neuen, 7,2 km langen kostenpflichtigen Tunnel, sondern auf der 84 und dann auf der 83 über den Pass Víkurskarð. Von dort aus hatten wir eine schöne Aussicht auf den Fjord Eyjafjörður und die gegenüberliegende Halbinsel Tröllaskagi. Gegen 15 Uhr erreichten wir Akureyri, wo im Hafen das Kreuzfahrtschiff AIDAbella festgemacht hatte.

Wir hatten uns einen als sehr schön beschriebenen Campingplatz für die Nacht ausgesucht, den wir aber wegen der ungenauen Ortsangabe nicht fanden. Deshalb fuhren wir auf der 821 nach Hrafnagil zum Campingplatz Eyjafjarðarsveitar neben dem Schwimmbad. Dort quartierten wir uns dann für drei Nächte ein. Wir hatten Strom, Wasser und Abwasser, Mobilfunk war o.k. und das Satellitenfernsehen funktionierte ebenfalls.

Am folgenden Tag verließen wir den Platz kurz nach 10 Uhr und fuhren auf der 821 in Richtung Akureyri, dann ein kurzes Stück auf der 1 nach Osten, um dann entlang des Eyjafjörður auf der 83 Richtung Norden nach Grenivik zu fahren. Die Fahrt war schön bei Sonnenschein, Ackerbau und Viehzucht beiderseits der Straße, insbesondere Pferde, weniger Schafe. Je näher wir dem Ort kamen, desto tiefer war der Seenebel. In Grenivik am Strand lag er nahezu auf dem Wasser auf. Wir fuhren noch ein Stück weiter auf der unbefestigten Piste den Fjord entlang gen Norden bis Finnastadir, dort hörte für uns die Piste definitiv auf, es ging nur weiter auf einem Feldweg, deshalb kehrten wir um.

Auf dem Rückweg legten wie noch einen Stopp beim Museumsdorf Laufas ein. Dort gab es einige Torfhäuser und allerlei historisches landwirtschaftliches Gerät, das Museum war jahreszeitlich bedingt noch geschlossen.

Danach fuhren wir weiter nach Akureyri und machten einen Rundgang durch die Stadt. Dann fuhren wir zurück zu dem Campingplatz Eyjafjarðarsveitar in Hrafnagil und legten dort erst einmal eine eintägige Reisepause ein.

Am übernächsten Tag war der Himmel morgens komplett bedeckt. Unser nächstes Ziel war die Halbinsel Tröllaskagi, die wir auf der Küstenstraße umrunden wollten. Wir verließen den Campingplatz in Richtung Akureyri und fuhren dann auf der 82 bis Dalvík. Da es mittlerweile heftig regnete, verzichteten wir auf den ursprünglich geplanten Spaziergang durch den Ort. Von Dalvík aus kann man mit einer Fähre die Insel Grímsey erreichen, die genau auf dem Polarkreis liegt und der nördlichste Ort Islands ist und damit der einzige, an dem in Island die Mitternachtssonne zu sehen ist.

Wir fuhren weiter nach Norden bis nach Ólafsfjörður. Der dortige Stellplatz direkt neben dem Schwimmbad überzeugte uns nicht und wir setzten unsere Fahrt auf der Küstenstraße weiter fort in Richtung Siglufjörður. Direkt hinter Ólafsfjörður verschwand die 82 in einem 7,1 km langen Tunnel und nach einer Unterbrechung von nur 300 m in einem weiteren Tunnel von 3,7 km Länge, den sie dann als 76 verließ.

Die beiden Stellplätze in Siglufjörður waren gerade Baustellen und boten daher keine Möglichkeit zum Übernachten. Deshalb ging es auf der 76 weiter an der Küste entlang bis Hofsós. Die 76 war von Siglufjördur bis kurz vor Hofsós in einem erbärmlichen Zustand und das Meer war wegen teilweisem Nebel und Regen selten sichtbar. Insgesamt machten die letzten Kilometer absolut keinen Spaß. Der Stellplatz in Hofsós war o.k. und da es schon 16 Uhr war, blieben wir dort. Es standen schon 2 Wohnmobile dort, die wir auf unserer Fahrt schon mehrfach getroffen hatten.

Am nächsten Morgen war der Himmel nur leicht bewölkt. Wir gingen noch zu Fuß in den „Ort“ um einige Fotos zu machen.

Dann fuhren wir weiter in Richtung Sauðárkrókur. Dort sollte es am Ende einer Stichstraße (767) einen Hot-Pot neben einem Campinggelände geben. Auf dem Weg dorthinhin machten wir noch einen Abstecher nach Hólar, wo es eine Kirche mit einem für isländische Verhältnisse imposanten Kirchturm gibt. Angegliedert war noch ein kleines Museum mit Torfhäusern und eine Universität, die sich mit der Zucht von Islandpferden und Fischzucht beschäftigt. Die Sonne schien, es gab nicht viel Wind und so machte der Spaziergang Spaß.

Das Automobilmuseum mit historischen Fahrzeugen, welches es neben der 75 geben sollte, fanden wir nicht. Der Ort Sauðárkrókur war nicht besonders spannend und wir fuhren direkt weiter zum Stellplatz am Hot-Pot, 19 km über eine nicht besonders gepflegte Piste. Der Platz sagte uns ganz und gar nicht zu und wir fuhren die 19 km zurück zum Stellplatz in Sauðárkrókur, eine große Wiese neben einem Sportzentrum mit Wasser, Abwasser und Strom. Abends fing es wieder an zu regnen.

Als wir am nächsten Morgen wach wurden, regnete es noch leicht, aber die Bergspitzen waren sichtbar. Nachdem Frühstück versuchte Wolfgang noch den Fensterrahmen, durch den in der Nacht Regenwasser eingedrungen war, mit Alu-Tape abzudichten.

Dann ging es weiter auf der 75 in Richtung Glaumbær, einem Museumsdorf mit Torfhäusern. Da es mittlerweile aufgehört hatte zu regnen, machten wir einen Rundgang durch das Dorf und konnten auch in einige Häuser hinein und etwas über das damalige Leben dort lernen.

Unser nächstes Ziel war der Stellplatz in Skagaströnd, in dessen Nähe es die größte Basaltformation Islands zu sehen gibt. Da es noch recht früh war, machten wir einen Spaziergang zum Hafen und begaben uns dann auf einen Rundweg am Spákonufell, einem kleinen Berg, der Skagaströnd überragt. Wir machten nicht den gesamten Rundweg, denn es zogen sehr dunkle Wolken auf und es regnete leicht. Als wir wieder im Ort waren, hatte es aufgehört zu regnen und wir schauten uns noch einige Kunstwerke an und auch die Hólaneskirkja musste als Fotomotiv herhalten. Nachdem wir den MEXI erreicht hatten, fing es so richtig an zu regnen.

Am nächsten Morgen schien zu unserer Freude die Sonne. Wir verließen den Platz in Richtung Kálfshamarsvik, um uns dort die Basaltformationen unterhalb des Leuchtturms anzusehen. Vor uns lagen wieder 25 km Schotterpiste (745). Die Formationen waren schon beeindruckend. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, ging es zurück in Richtung Hvammstangi, wo es wieder einen geöffneten Campingplatz geben sollte, zuerst wieder 25 km Piste und danach Asphalt (74, 1, 72). Der Platz war entgegen der Ankündigung nicht geöffnet, allerdings gab es dort Strom. Da schon andere Fahrzeuge dort standen und der nächste Platz 200 km entfernt war, beschlossen wir, ebenfalls dort zu bleiben.

In der Nacht schneite es und als wir am Morgen aufwachten, lag auf dem Campingplatz eine ca. 5 cm dicke Schneedecke. Wir verließen den Platz um 8:15 Uhr. Ursprünglich sollte es zu den Westfjorden gehen, aber wegen des anhaltend schlechten Wetters entschieden wir uns um und steuerten auf direktem Weg Reykjavik an.

Wir erreichten den Campingplatz Reykjavik um 12:30 Uhr. Die Platzgebühr war mit 7950 ISK (ca. 54 €) pro Tag zwar kein Schnäppchen, aber es gab Wasser und Strom und die Möglichkeit Wäsche zu waschen. Außerdem war man in einer dreiviertel Stunde zu Fuß in der Stadt. Die Sonne schien, deshalb machten wir uns auch gleich auf den Weg. Wir gingen durch die Fußgängerzone, bis zum Hafen und auch zur Harpa, einem 2011 eröffneten Opern- und Konzerthaus wie die Elphi, von den Bewohnern nicht gewünscht (weil es den Blick auf den Fjord versperrt), erheblich teurer als geplant, aber trotzdem ein interessantes Bauwerk und mittlerweile auch von der Bevölkerung akzeptiert. Wir gingen auch hinein und konnten uns im Inneren etwas umsehen. Dann gingen wir durch die Altstadt bis zum Rathaus und zur Hallgrímskirkja, deren 74,5 m hoher Turm die Stadt überragt. In einem Verkaufswagen neben der Kirche wurde herrlich duftende Waffeln zubereitet. Die mussten wir natürlich probieren. Frisch gestärkt ging es dann zurück zum Campingplatz.

Morgens regnete es bei 5°C. Wir nutzten den Vormittag, um unsere Wäsche zu waschen und an unserem Reisebericht zu schreiben. Am Nachmittag wollten wir eine Stadtrundfahrt (Hop on Hop off) machen. Der Bus sollte genau vor dem Campingplatz halten. Da er nach Fahrplan nicht kam, liefen wir zu Fuß in die Stadt. Diesmal gingen wir an der Strandpromenade entlang, um uns die „Sonnenfahrt“ (Isländisch „Sólfar“), eine Skulptur vom Künstler Jón Gunnar Árnason aus der Nähe anzusehen. Modelle davon hatten wir schon im Shop in der Harpa gesehen.

Vor der Harpa war dann die Straße abgesperrt und in die Harpa kam man auch nicht mehr rein, denn an diesem Wochenende fand in Reykjavik der Gipfel des Europarats statt.

Wir gingen dann zur Touristeninformation, um uns Karten für die Stadtrundfahrt zu kaufen. Die war recht interessant, denn so kamen wir auch zu Stellen, die sonst nicht so einfach zu erreichen waren. Danach sahen wir uns noch einige Sehenswürdigkeiten an, die wir vom Bus aus entdeckt hatten.

Zum Abendessen gingen wir dann ins Hard Rock Café und bestellten den Classic Burger – kein leichtes Essen, aber einige Kalorien wurden ja auf dem Fußweg zurück zum Campingplatz wieder abgebaut.

Am Morgen war der Himmel bedeckt. Wir verließen den Campingplatz und fuhren zur Perlan, einem futuristischen Museum, das eigentlich ein aus 5 Tanks mit je 4 Millionen Litern Inhalt bestehender Warmwasserspeicher ist und Reykjavik mit Warmwasser aus den Geothermiekraftwerken versorgt. Ein Tank ist leer und beherbergt das Museum. Alle Tanks werden von einer Glaskuppel mit Aussichtsterrasse überspannt, von der man einen schönen Rundumblick über die Stadt hat.

Danach sahen wir uns noch die Universität und den Stadtstrand Nauthólsvík an. Die Bucht soll beheizt sein und es gibt einige Hot Pots.

Von dort fuhren wir weiter auf der 41 in Richtung Keflavík, um dann auf die 43 nach Grindavík abzubiegen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Bláa Lonið (Blaue Lagune), einem riesigen Thermalfreibad vorbei, das mit dem Abwasser des benachbarten Geothermiekraftwerkes Svartsengi versorgt wird und durch den Salzgehalt eine intensiv blaue Farbe hat, was ihm den Namen gab. Leider gab es auf dem Parkplatz keinen für uns geeigneten Platz, sonst hätten wir uns die Anlage etwas näher angesehen, baden wollten wir sowieso nicht. Dann fing es auch wieder an zu regnen und wir setzten unsere Fahrt zum Stellplatz in Grindavík fort.

Am nächsten Tag hingen die Wolken mal wieder so tief, dass wir darauf verzichteten, weiter nach Westen bis Miðlina zu fahren, um Fotos von der Brücke über dem Graben zwischen der amerikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte zu machen.

Stattdessen fuhren wir auf der Küstenstraße (427) weiter nach Osten, denn unser nächstes Ziel war der See „þingvallavatn“. Am Abzweig der 42 folgten wir dieser bis zum Hochtemperaturgebiet Seltún. Zunächst stoppten wir am Grænavatn (Grüner See). Der mit Wasser gefüllte Explosionskrater des Vulkansystems Krýsuvik erhält seine Färbung durch die gelösten Mineralien und durch Wärme liebenden Algen. Diese Färbung kommt vermutlich bei unbedecktem Himmel stärker zur Geltung. Wir versuchten den Krater zu Fuß zu umrunden, aber wegen eines Bachlaufes funktionierte das nicht.

Dann wollten wir uns das Hochtemperaturfeld Seltún ansehen, aber leider war der Parkplatz wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir fuhren weiter bis zum Kleifarvatn, der nach einem Erdbeben 2000 20 % seines Wassers verloren hat. Der See hatte seinen Wasserverlust noch nicht ausgleichen können. Dementsprechend gab es einen breiten Strand aus schwarzem Sand.

Als wir auf dem Rückweg wieder beim Hochtemperaturfeld Seltún vorbeikamen sahen wir, dass Besucher auf dem eigentlich abgesperrten Gelände unterwegs waren. Wir fuhren zu einem nahegelegenen Parkplatz und statteten dem Gelände ebenfalls einen Besuch ab. Es war ähnlich wie beim Hochtemperaturfeld Hverir. Wir hielten uns ca. eineinhalb Stunden dort auf.

Dann fuhren wir zurück zur 427 und auf der in Richtung þorlákshöfn. Dabei kamen wir an der Strandkirkja vorbei und legten einen Stop ein. Der dort vorhandene kostenlose Stellplatz ohne Infrastruktur sagte uns nicht zu und wir fuhren weiter bis zum Stellplatz in þorlákshöfn. Abends regnete es wieder und es wehte ein starker Wind. Da der Wetterprognose auch für die nächsten Tage nichts Besseres versprach, beschlossen wir erst einmal dort zu bleiben und an unserem Reisebericht zu arbeiten.

Nach 2 Bürotagen ging die Reise weiter. Am Morgen war es leider immer noch sehr windig und regnete. Wir verließen þorlákshöfn auf der 34 in Richtung Eyrarbakki und fuhren dann weiter bis Selfoss. Auf der Fahrt gab es immer wieder regenfreie Perioden. In Sellfoss füllten wir unsere Lebensmittelvorräte auf, dann fuhren wir weiter auf der 1, der 35 und der 36 bis zum þingvallavatn. Der Besucherparkplatz war rappelvoll und wir sollten zu einem Ausweichparkplatz fahren. Da es uns insgesamt zu voll war, beschlossen wir, am See entlang zu fahren und die Aussicht zu genießen. Die Straße war leider eine Sackgasse, so wir mussten den gleichen Weg zurück. Immerhin war sie asphaltiert.

Der Stellplatz am Besucherzentrum þingvellier lag direkt an der Straße und war auch nur teilweise geöffnet. Deshalb fuhren wir weiter in Richtung Laugarvatn. Der dortige Stellplatz direkt neben einer Tankstelle war auch nicht besonders einladend, so fuhren wir weiter auf der 37 zum Campingplatz Geysir, der nur 5 min zu Fuß vom Geysirgelände entfernt lag. Weil es gerade nicht regnete, machten wir uns auf den Weg zum Strokkur, dem derzeit einzig aktiven Geysir. Es war rappelvoll und die Ausbrüche nicht so spektakulär, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Für eine bessere Perspektive gingen wir zu der auf einem Hügel gelegenen Aussichtsplattform. Dort war es sehr windig und auf dem Rückweg begann es zu regnen. Wir wurden durch und durch nass, damit war der Spaziergang für uns beendet.

Am nächsten Morgen regnete es immer noch, teilweise war auch Graupel dabei. Die am Vortag noch grünen Berge waren nun mit Schnee bedeckt. Ursprünglich wollten wir morgens nochmals zum Strokkur, aber bei Regen hatten wir keine Lust mehr dazu. Deshalb fuhren wir gleich weiter zum Gullfoss, der dem Golden Circle seinen Namen gegeben hat. Auf dem Parkplatz am Wasserfall stand schon ein großer und einige kleine Reisebusse, aber ansonsten war der Besucherstrom noch überschaubar. Wir gingen zum Wasserfall, wirklich beeindruckend. Der Wind wehte heftig und es regnete leicht. Als wir in den Schwallbereich des Wasserfalls kamen, wurde es recht nass. Wir waren wieder durchnässt, zwar nicht so stark wie am Vortag, aber unangenehm war es trotzdem. Nach einem kurzen Besuch im Souvenirshop fuhren wir auf der 35 zurück in Richtung Geysir, denn in Richtung Norden war die 35 wegen starken Schneefalls für normale 4×4-Fahrzeuge gesperrt.

Unser nächstes Ziel war der Faxa-Foss neben der 35. Leider war der nur über den kostenpflichtigen Campingplatz zu erreichen. Da es immer noch regnete, sparten wir uns den und fuhren weiter in Richtung Flúðir und dann weiter bis Selfoss, um dort in Richtung Norden zu den Westfjorden abzubiegen. Dort sollte das Wetter besser sein. Ab Selfoss fuhren wir dann über die 35, 350, 360, 48 und schließlich über die 461. Leider war der an der 461 liegende Campingplatz geschlossen und wir fuhren weiter auf der 461 bis zur 47 und auf der zur 1 und dort durch Tunnel bis Akranes. Dort gab es einen geöffneten Campingplatz und wir quartierten uns ein.

Am folgenden Tag verließen wir den Campingplatz gegen 9:30 Uhr. Bei einer nahegelegenen Tankstelle konnten wir unser Grauwasser entsorge und den MEXI vom gröbsten Schmutz befreien.

Danach fuhren wir in Richtung Norden zur 1, der Ringstraße. In Borganes ergänzten wir unsere Lebensmittelvorräte und folgten dann weiter der 1 bis zum Abzweig der 60. Auf der 60 fuhren wir weiter bis Króksfjarðarnes und dann auf der 61 bis über Holmavik nach Dragsnes. Die im Reiseführer hochgelobten Hot Tubs direkt neben der Straße gefielen uns nicht, der Stellplatz dort war in Ordnung.

Am nächsten Morgen war es locker bewölkt, ab und zu gab es auch etwas Sonnenschein. Auf dem Steingrimsfjörður waren weiße Schaumkronen zu sehen und es blies ein heftiger Wind. Wir verließen den Campingplatz und fuhren auf der 645 in Gegenuhrzeigersinn in Richtung Bakki, um die Halbinsel Bjarnarfjarðarháls zu umrunden. Direkt hinter Dragsnes begann die 645 als Piste, die glücklicherweise in einem guten Zustand war. Hinter Bakki wurde die 645 zur 643, war aber immer noch Piste bis wir den asphaltierten Teil der 643 auf der Westseite der Halbinsel erreichten. Dort bekamen wir neben dem heftigen Wind auch Regen mit. Nachdem wir die 61 erreicht hatten, begann die lange Tour entlang der Fjorde nach Súðavík mit mal mehr, mal weniger Regen und meist heftigem Wind. Nachdem wir die Straßen entlang des Isafjörður, des Mjóifjörður, des Skótufjörður, des Hestfjörður und des Seyðisfjörður abgefahren hatten, steuerten wir am Álfatafjörður den Stellplatz in Suðavík an. Der Stellplatz sollte nach Reiseführer ganzjährig geöffnet sein, dem Anschein nach war er das aber nicht, denn auf den Stellplätzen gab es keinen Strom. Wir parkten den MEXI direkt neben dem Sanitärgebäude, eine Toilette war offen, im Abwaschbereich gab es auch heißes Wasser und auch die Steckdosen dort funktionierten. Nachts regnete es immer wieder und auch der Wind war teils sehr heftig.

Am nächsten Morgen kamen Bedienstete der Kommune und sagten, dass der Platz noch geschlossen sei, wir aber ohne Bezahlung abreisen könnten, wenn wir nicht länger blieben wollten – Glück gehabt.

Unser nächstes Ziel war Isafjörður, der größte Ort in den Westfjorden. Die Stadt war nett anzusehen. Die in unserem Reiseführer beschriebenen dreidimensionalen Zebrastreifen haben wir nicht gefunden.

Von Isafjörður fuhren wir nach Bolungarvík. Dort sollten Robben am Strand zu sehen sein. Wir haben leider keine gesehen. Da die Straße in Bolungarvík endete, fuhren wir wieder zurück durch den 5,4 km langen Tunnel nach Isafjörður und von dort aus weiter auf der 61 in Richtung Ƥingeyri. Kurz hinter Isafjörður ging es wieder in einen Tunnel. Nach 2 km kam ein Abzweig nach Suðureyri, den wir fälschlicherweise genommen haben. Nach insgesamt 5 km Tunnel erreichten wir wieder Licht und folgten 25 km der Straße nach Suðureyri, ebenfalls eine Sackgasse. Der Ort war nicht besonders spannend und wir kehrten um, um dann im Tunnel den richtigen Abzweig zu nehmen. Nach insgesamt 9 km Tunnel, der nach dem Abzweig nur noch einspurig war, erreichten wir wieder das Licht. Den Ausblick auf den Önundarfjörður konnten wir nicht genießen, es war immer noch trübe und es nieselte. Wir erreichten þingeyri am Dýrafjörður kurz nach 12 Uhr. Nachdem wir uns in dem Ort etwas umgesehen hatten, fuhren wir weiter nach Bíldudalur, wo der nächste um diese Zeit schon geöffnete Campingplatz sein sollte. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne kam etwas durch. Deshalb wollten wir nicht schon wieder durch einen Tunnel fahren, sondern auf der 60, der alten Passstraße (Piste). Nach 10 km mussten wir umdrehen, die Straße war noch gesperrt. Den Hinweis hätten wir gerne schon in þingeyri gesehen.

Nach 60 km hörte allerdings auch auf der neuen 60 der Asphalt auf und wir hatten wieder Piste vor uns und es begann wieder zu nieseln. Nach 22 km Piste auf der Hochebene Dynjandisheiði bogen wir auf die 63 ab, ebenfalls Piste. Die Aussicht auf den Suðurfjörður konnten wir zunächst nicht genießen, da es immer noch zugezogen war. Kurz vor Bíldudalur riss der Himmel wieder auf und die Sonne kam durch. Das schönste war jedoch, dass wir wieder Asphalt unter den Rädern hatten. Der Stellplatz in neben dem Sportzentrum schien geschlossen zu sein. Wolfgang rief die im Reiseführer angegebene Telefonnummer an und die Dame am andern Ende sagte ihm, dass wir bleiben könnten, bezahlen sollten wir im Sportzentrum. So machten wir noch einen Abendspaziergang.

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