Baltikum und Skandinavien 17.08.2024 – 31.10.2024

Nachdem verschiedene Gesundheitliche Probleme unsere Reisepläne über viele Monate immer wieder zunichte gemacht haben, soll es nun endlich wieder losgehen. Wir wollen es allerdings vorsichtig angehen lassen und haben uns schweren Herzens entschlossen, unser Wohnmobil erstmal nicht nach Nord- oder Südamerika zu verschiffen, sondern erst einmal in Europa zu bleiben, um im Falle eines Falles relativ schnell wieder zu Hause zu sein.

Nachdem wir alles, was wir mitnehmen wollten im Wohnmobil verstaut hatten, machten wir uns so gegen 15:00 Uhr auf den Weg. Unser erstes Ziel war Erfurt. Zunächst kamen wir auf der Autobahn gut voran. Im Großraum Kassel wurde es dann allerdings ungemütlich. Dort waren mehre Autobahnen wegen Straßenbauarbeiten gesperrt und wir wurden von einer noch passierbaren Autobahn zur nächsten geschickt, ohne unserem Tagesziel dadurch wirklich näher zu kommen. Irgendwann hatten die Nase voll und beschlossen uns einen Platz für die Nacht zu suchen. Wir steuerten den Camping- und Wohnmobilstellpatz in der Giesenallee an. Der einzige freie Stellplatz auf dem Wohnmobilstellplatz war leider zu schmal für uns. Auf dem Campingplatz gab es zwar noch mehrere freie Plätze, aber die Rezeption und damit der gesamte Campingplatz waren bereits geschlossen. Wir blieben schließlich auf dem nahegelegenen Parkplatz am Sportzentrum, auf dem sich schon mehre Wohnmobile eingefunden hatten und haben dort gut geschlafen.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur polnischen Grenze. Wir schwankten zunächst ob wir besser in Görlitz oder Zittau übernahten sollten, entschieden uns dann aber für Zittau, da der Stellplatz dort wesentlich größer ist als in Görlitz und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dort später am Tag noch einen freien Platz zu finden. Zu unserer Überraschung standen nur 5 Wohnmobile auf dem Platz, der für 100 Fahrzeuge angelegt war und das änderte sich auch im Laufe des Abends nicht mehr.

Von unserem Übernachtungsplatz in Rumsiskes strteten wir nach Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Wir hatten für diese Besichtigung dreieinhalb Stunden eingeplant, dabei aber nicht berücksichtigt, das in Litauen Osteuropäische Zeit gilt. Als uns das auffiel, beschlossen wir den Besuch etwas kürzer ausfallen zu lassen, um ein Knöllchen zu vermeiden.

Nach etwa 2500 km erreichten wir Riga,  die mit 650000 Einwohnern größte Stadt im Baltikum.  Die Altstadt ist mit ihrer sehr gut erhaltenen Jugendstilarchitektur  ebenso wie der Rigaer Zentralmarkt um und in den ehemaligen Zeppelinhallen wirklich sehenswert. Wir übernachteten auf einem Stellplatz auf der Insel Kipsala, etwas außerhalb von Riga.

Unser nächstes Ziel war die Nordmole  bei Ainazi, die eigentlich ein Eisenbahndamm war. Sie ragt genau auf der Grenze zwischen Lettland und Estland vom Hafen weit die Ostsee hinein. Das Laufen auf der Mole war viel beschwerlicher als wir uns das vorgestellt hatten. Viele Steine wckelten und man musste höllisch aufpassen, um nicht umzuknicken und sich die Knochen zu brechen. Aber der Anblick war schon beeindruckend.Von dort fuhren wir weiter nach Tallin. Die Fahrt führte meist durch Mischlandschaften mit Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft. Gelegentlich sah man auch Höfe mit Massentierhaltung. In Tallin blieben wir auf einem Stellplatz im Yachthafen an der Mündung der Pitira in die Ostsee, an dem Ort, an dem die Segelwettbewerbe der XXII Olympiade in Moskau ausgetragen wurden. Der Stellplatz war, wie für Hauptstadtplätze üblich, kein Schneppchen und 4 km abseits von der Altstadt gelegen. Am nächsten Morgen fuhren wir deshalb mit dem Mexi zum Parkplatz am Fährterminal und erkundeten von dort die Altstadt. Das war bei 30 Grad, Windstille und bergauf / bergab schon recht anstrengend. Als wir zum Mexi zurückkamen, war es im Auto unerträglich Heiss. Wir beschlossen weiter nach Osten zu fahren. In Kahla Hiie Talu Puhkeküla fanden wir einen schönen Stellplatz auf einem sehr geflegten Gelände.

Von Kahla aus wollten wir urspünglich zunächst  an der Küste entlang, dann noch weiter nach Osten bis zur Grenze mit der russischen Föderation, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung.  Wir umrundeten die Halbinsel Juminda bei Regen und dann zurück nach Tallin, wo um 16:30 noch eine Fähre nach Helsinki ablegen sollte. Nachdem wir die Fährtickets gebucht  und noch günstigen estnischen Diesel getankt hatten, reihten wir uns in die Schlange am Fährterminal ein. Die Überfahrt war angenehm, wir verbrachten nahezu die gesamte Zeit draußen an Deck, denn es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen, es gab nahezu keinen Seegang und die Sonne kam sogar durch.

In Helsinki fuhren wir zum WOMO-Campingplatz Rastila, auf dem wir 2 Tage bleiben wollten. Direkt vor dem Platz ist eine Metrostation und in nur 20 Minuten ist man im Zentrum. Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg. Wir kauften uns Ticket für den Hop on  Hop off Bus. So konnten wir die für uns interessanten Stationen gezielt besuchen.Helsinki ist eine schöne Stadt mit sehr vielen gut erhaltenen Gebäuden in Jugendstilarchitektur, einfach ein toller Anblick.

Im Sibeliuspark hatten wir das Glück, dass sich die Besuchergruppen gerade zu ihren Bussen begaben und wir uns das Denkmal für den Nationalen Komponisten ungestört anschauen konnten.

Die Temppeliaukion Kirche, die mehr oder wenger unterirdisch liegt (sie wurde aus dem Fels heraus gesprengt), haben wir uns von innen nicht angesehen, den es waren gerade zwei Besuchergruppen angekommen.

Vom Turm des Stadions, in dem die Spiele der XV. Olympiade stattgefunden hatte, hatten wir eine gute Aussicht auf die Stadt.Zum Glück gab es einen Aufzug, denn die Aussichtsplattform ist in 72 Meter Höhe.

 

 

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